Hauptmenü
Unser Dorf
SITTENDORF
ist die drittgrößte Katastralgemeinde der MG Grafenegg.
Lage: Dreieckangerdorf zwischen Mühlkamp und Großem Kamp, nordöstlich von Krems gelegen.
Seehöhe: 195 m
Fläche: 4,53 km²
Einwohner: ca. 420
Die überwiegend eingeschossige Verbauung besteht aus Haken-, Zwerch- und vereinzelt Dreiseithöfen; die ältesten Bauwerke stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Derzeit umfasst die KG Sittendorf ca. 170 Häuser.
Geschichtliches:
Älteste Funde weisen bis in die Zeit der Hallstattkultur zurück.
1139 wurde Sittendorf erstmals urkundlich erwähnt als "Sickindorf" in einer Urkunde des bayerischen Klosters Mallersdorf, in welcher Besitzungen dieses Klosters durch Papst Innozenz II. bestätigt werden. Dieser Besitz des Klosters Mallersdorf kam 1390 zu Herzogenburg.
Die Bedeutung des Ortsnamens weist auf ein Dorf hin, das nach einem Mann namens "Sicko" benannt ist.
1395 wird in einer Herzogenburger Urkunde ein "Chadolt von Sittendorf" im Zusammenhang mit einer Mühle zu Sittendorf erwähnt und aus 1495 liegt ein Kaufbrief über die Mühle zu Sittendorf vor, die in den Besitz des Stiftes Herzogenburg gekommen sein dürfte.
1590 zählte Sittendorf (samt der Neustift) 40 Häuser.
Im Zentrum des Ortes steht die ORTSKAPELLE aus 1766, die der Hl. Dreifaltigkeit geweiht ist. Es handelt sich dabei um einen Rechteckbau mit Lisenengliederung und eingezogener Halbkreisapsis. Im Inneren befindet sich eine gekehlte Flachdecke mit doppeltem Putzschnittspiegel.
In den Jahren 1996 – 2000 wurde das schwer baufällige Gebäude unter der Federführung des Dorferneuerungsvereines Sittendorf generalsaniert.
2011 wurde im Gemeindearchiv eine Urkunde mit überaus interessanten Details über den Bau der Kapelle gefunden.
>>> Weiter zur Urkunde...
Bemerkenswert ist auch das HAUS NR. 16, ein zweigeschossiger Bau, der im Kern aus dem 16. Jhd. stammt und ein ehemaliges Kloster sein soll. An der Ostseite befindet sich in einer Mauernische im Obergeschoss eine Holzskulpturengruppe der Hl. Dreifaltigkeit mit Cherubsköpfen und Wolkenglorie (vermutlich Ende 18. Jhd., 1996 restauriert). Im Inneren besitzt das Gebäude eine Eingangshalle mit Empore; die Räumlichkeiten im Obergeschoss weisen gekehlte Flachdecken mit Putzdekor auf.
KLEINDENKMÄLER:
Am südlichen Ortsrand steht ein Bildstock (“Marterl”) aus der 1. Hälfte des 17. Jhds., vermutlich eine Pestsäule.
Am nördlichen Ortsrand steht neben dem Sittendorfer Teich die Statue des Hl. Johannes Nepomuk aus 1777. Im Zuge des Straßenbaus wurde 2004 eine gefällige Platzgestaltung mit integrierter Beleuchtung geschaffen.
Beide Denkmäler wurden 2017/18 einer fachmännischen Generalsanierung unterzogen und 2018 im Rahmen des Generationenfestes durch Pfr. Mag. Prusinski gesegnet.
Ein markantes Merkmal unseres Dorfes ist der idyllisch gelegene SITTENDORFER TEICH (urkundlich auch als KAMPL bezeichnet). In früherer Zeit diente er wohl zum Tränken des Viehs; im Volksmund daher "Kiawoad" = Kühweide genannt. Bis in die 60er-Jahre lagerte an seinem Ufer fallweise auch fahrendes Volk ("Zigeuner") und im Winter wurde Eis "gehackt", welches im Eiskeller für Kühlzwecke gelagert wurde.
Heute bildet er einen wertvollen Erholungsraum für Alt und Jung. Im Sommer ist Schwimmen, Zillenfahren und Fischen angesagt, während im Winter ein herrlicher Natureislaufplatz lockt.